ADHS bei Frauen

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei ADHS: Eine Untersuchung von Quinn und Madhoo (2014)

In ihrer umfassenden Untersuchung untersuchten Quinn und Madhoo (2014) die Unterschiede in der Präsentation von ADHS bei Frauen und Mädchen im Vergleich zu Männern und Jungen. Diese Untersuchung ist besonders wichtig, da sie aufzeigt, wie geschlechtsspezifische Unterschiede die Diagnose und Behandlung von AD(H)S beeinflussen können.

Geschlechtsspezifische Symptomatik

Die Studie von Quinn und Madhoo (2014) zeigt, dass Frauen und Mädchen mit AD(H)S tendenziell eher internalisierende Symptome wie Unaufmerksamkeit und emotionale Dysregulation aufweisen, während bei Männern und Jungen eher externe Symptome wie Hyperaktivität und Impulsivität im Vordergrund stehen. Diese internalisierenden Symptome sind oft subtiler und stören das Umfeld weniger, was dazu führt, dass AD(H)S bei Frauen und Mädchen häufig übersehen wird.

Komorbiditäten und ihre Auswirkungen

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Untersuchung ist die hohe Rate an komorbiden Störungen wie Angststörungen und Depressionen bei Frauen mit AD(H)S. Diese zusätzlichen psychischen Erkrankungen überlagern oft die AD(H)S-Symptome und erschweren die korrekte Diagnose. Quinn und Madhoo (2014) betonen, dass diese Komorbiditäten dazu führen können, dass AD(H)S bei Frauen und Mädchen häufig nicht diagnostiziert oder falsch behandelt wird.

Langfristige Konsequenzen

Die Studie verdeutlicht auch die langfristigen negativen Auswirkungen einer unbehandelten AD(H)S bei Frauen. Diese umfassen eine erhöhte Anfälligkeit für emotionale Probleme, berufliche Schwierigkeiten und ein niedriges Selbstwertgefühl. Quinn und Madhoo (2014) unterstreichen die Notwendigkeit einer frühzeitigen und genauen Diagnose, um diese langfristigen Probleme zu vermeiden und den betroffenen Frauen eine angemessene Behandlung zukommen zu lassen.

Zusammenfassung

Quinn und Madhoo (2014) liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie geschlechtsspezifische Unterschiede die Wahrnehmung, Diagnose und Behandlung von AD(H)S beeinflussen. Ihre Forschung legt nahe, dass eine erhöhte Sensibilität für die spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen mit AD(H)S notwendig ist, um eine adäquate und wirksame Versorgung dieser oft übersehenen Patientinnengruppe sicherzustellen.

Quelle:

  • Quinn, P. O., & Madhoo, M. (2014). A Review of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Women and Girls: Uncovering This Hidden Diagnosis. The Primary Care Companion for CNS Disorders.

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Neurodiversität und ADHS